
Plattdeutsches Wort des Jahres 2022
Im Rahmen der 2. Plattdeutschen Wochen in Mecklenburg-Vorpommern suchten auch in diesem Jahr der Heimatverband M-V und das Fritz-Reuter-Literaturmuseum deutschlandweit das plattdeutsche Wort des Jahres in drei Kategorien:
- Schönstes plattdeutsches Wort
- Aktueller plattdeutscher Ausdruck
- Liebste Redensart/ liebstes Sprichwort
Zahlreiche Vorschläge wurden aus den acht plattdeutschen Bundesländern und sogar aus Berlin und Thüringen eingereicht. Eine Jury aus Mitgliedern des Heimatverbandes und des Literaturmuseums wählte aus anonymisierten Listen ihre Favoriten aus. Am Finaltag der Plattdeutschen Wochen wurden die Gewinner*innen in Stavenhagen bekannt gegeben. Zwei von ihnen kommen aus Neubrandenburg, eine 14-jährige Schülerin kommt aus Demmin. Den Wettbewerb gibt es bereits seit 1995. Bis 2003 wurde lediglich nach dem plattdeutschen Wort gesucht, anschließend wurden die zwei weiteren Kategorien ergänzt.



Plattdeutsche Wort, aktueller Ausdruck und liebste Redensart im Jahresverlauf:
Die hochdeutschen Übersetzungen findet ihr in Lütt-Marikens Wörterbuch.
Schönstes plattdeutsches Wort | Aktueller plattdeutscher Ausdruck | Liebste Redensart/ liebstes Sprichwort | |
2022 | Dunnerlüchting | Tippschnack | Een vergnöögt Hart is better as ‘n Büdel vull Geld. |
2021 | butschern | Holl di fuchtig! | Dat gröttste Glück, as mi bedücht, hett, wer up Glück lecht kein Gewicht. |
2020 | Ballerdutje | Snutdauk | Ut ein’ Schwientroch ward kein Violin. |
2019 | utklamüsern | fuurtsen-roewertrecken-Code | He röögt dat Muul as de Katteker den Steert. |
2018 | Hartpuckern | Ankiekbook | Stoh fast, kiek wiet un röög di! |
2017 | Dwarsdriewer | Büdelfleiger | Kumm rin un snack di ut, gah rut un hol din Snut. |
2014 | kommodig | Strommöhl | Nämm di nix vör, denn schleit di nix fäl. |
2012 | rallögen | – | – |
2011 | öllerhaftig | Hus hollen! | Dor hett ‘n Ul säten. |
2010 | langtöögsch | Biojüch | Dat Küken will ümmer kläuker sin as dat Hauhn. |
2009 | Spijöök | Miendientje | Jeder räd’t von’t Supen, keiner räd’t von’n Döst. |
2008 | Plüschmors | Bankenmalür | Wenn du nich weißt, ob mir, ob mich, schnack plattdüütsch, denn blamierst di nich. |
2007 | Oeschen | Ackerschnacker | Dat Läwen is väl tau kort för ein langes Gesicht. |
2006 | min Herzing | Fixrühr | Wat möt, dat möt. |
2005 | upfidummen/upfidummt | Lämmerhüppen | Denn Politik, seggt de Buuer, is anners seggen, as daun. |
2004 | begäuschen | Klappräkner | De Lüd seggt: “He hett Glück hatt!” Dat hei ok arbeit’t hett, dor snackt keeneen vun. |
2003 | swinplietsch/schwienplietsch | – | – |
2002 | upsternaatsch/obsternaatsch | – | – |
2001 | begriesmulen/begriesmult | – | – |
2000 | brägenkloeterig | – | – |
1999 | Dat figiliensche Johr Tweidusend | – | – |
1998 | Eurodalermaless | – | – |
1997 | Klaukschieter | – | – |
1995 | Schnarrenpüster | – | – |
Quelle: Fritz-Reuter-Literaturmuseum, 2022